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Wahlkampf in Lingen, trotz Corona – das Internet macht es möglich
Der Wahlkampf wirft seine Schatten voraus. Gemeint ist hier nicht alleine die Bundestagswahl. Vielmehr finden am 12. September 2021 auch die Kommunalwahlen in Niedersachsen statt, bei denen etwa der Kreistag im Emsland neu zusammengesetzt wird. Doch vielen Menschen fällt es schwer, sich für bestimmte Kandidaten zu entscheiden. Denn wegen der Kontaktbeschränkungen ist an einen normalen Wahlkampf kaum zu denken. Das muss sich ändern.
Große Ereignisse stehen bevor
Die Corona-Pandemie hat seit mehr als einem Jahr die Welt fest in ihrem Griff. Da kann es durchaus einmal schwierig sein, sich auf andere Themen zu konzentrieren. Dennoch muss das normale Leben weitergehen – so gut das eben möglich ist. Heißt, dass die für den Herbst geplanten Wahlen auf der Bundes-, Landes-, Kommunal- und Kreisebene wie geplant stattfinden. Denn im September werden die Bürger der Republik nicht alleine aufgefordert, einen neuen Bundestag zu wählen. Auch die Posten einiger Stadt- und Ortsräte werden neu besetzt. So etwa bei uns in Lingen. Da in Niedersachsen sogar die Kommunalwahlen stattfinden, darf im Kreis Emsland über die Zusammensetzung eines neuen Kreistages abgestimmt werden. Es stehen somit unterschiedliche Entscheidungen mit erheblicher Reichweite an. Da will gut abgewogen werden, welche Kandidatin oder welcher Kandidat letztlich die Stimme der Bürger erhält. Doch ein richtiger Wahlkampf kann wegen der Pandemie in diesem Jahr nicht stattfinden.
Die Unterschiede sind erkennbar
Zugegeben, es lässt sich nicht leugnen, dass wir uns bereits mitten im Wahlkampf befinden. In Lingen etwa werden bald die Laternenmasten für das Aufhängen von Wahlplakaten zweckentfremdet. Das ist soweit in Ordnung, daran haben wir uns längst gewöhnt. Daneben ist es aber verdächtig ruhig. Denn die sonstigen Veranstaltungen, die üblicherweise im Rahmen einer Wahl stattfinden, sind in diesem Jahr noch nicht recht angelaufen. Zu erinnern sei an die Politiker, die durch Einkaufspassagen laufen und dort das Gespräch mit den Bürgern suchen. Ebenso sind Wahlkampfauftritte eine gute Tradition, bei denen die zur Wahl Stehenden ihr Programm erläutern – und somit die Herzen der Wähler gewinnen wollen. Von alledem ist bislang aber nichts zu sehen. Natürlich ist uns bewusst, dass wir uns weiterhin mitten in einer Pandemie befinden, die uns auch in den kommenden Wochen und Monaten noch manche Einschränkungen auferlegen wird.
Es fehlt etwas Wichtiges
Demgegenüber fällt aber auch immer mehr auf, dass es eigentlich gar keinen richtigen Wahlkampf zu geben scheint. Sicherlich, die zur Wahl stehenden Damen und Herren präsentieren sich mal in den Zeitungen, oder in den sozialen Netzwerken. Das alles ist für die Bürger auch wichtig, um die spätere Entscheidung für eine Partei bzw. Wähler/innengemeinschaft gut abzuwägen. Und doch fehlt etwas Elementares. Denn alleine mit den kunstvoll inszenierten Bildern auf den Wahlplakaten, den darauf befindlichen Namen und der Parteizugehörigkeit lässt sich noch kein Urteil fällen. Auch die markanten Slogans taugen dafür nicht. Kurzum, es ist vielen Bürgern momentan kaum möglich, sich einen konkreten Eindruck von den Kandidaten zu verschaffen und auf dieser Grundlage letztlich das Wahlkreuz zu setzen. Und so verständlich es auch sein mag, dass öffentliche Veranstaltungen in den Corona-Zeiten nicht oder nur eingeschränkt stattfinden können, so handelt es sich hier doch immer noch um eine Wahl – und somit um weitreichende Entscheidungen.
Ein gutes Gespräch klärt alle Fragen
Wahlkampf bedeutet eigentlich immer auch, dass Politiker auf Tuchfühlung zu den Bürgern gehen. Das ist besonders wichtig – nicht alleine, um das eigene Programm anzupreisen und lediglich auf Stimmenfang zu gehen. Die Relevanz des Wahlkampfes liegt vielmehr darin, dass die Wähler und die zur Wahl Stehenden in ein gemeinsames Gespräch kommen können. Der Austausch unterschiedlicher Ansichten, das Äußern von Wünschen und Bedürfnissen, das Anprangern von Missständen oder das Anregen eigener Vorschläge wird dabei möglich. Ein solcher Dialog findet spontan statt – und genau darum ist er so wichtig. Nur selten gelingt es den Politiker hier, vorgefertigte Antworten zu präsentieren. Sie müssen vielmehr Gesicht bekennen, müssen neben den getätigten Aussagen auch in Mimik und Gestik überzeugen. Denn die Bürger sind durchaus in der Lage, inhaltsleere Sätze auch als solche zu entlarven. Leider finden derlei Gespräche im derzeitigen Wahlkampf noch nicht statt – wegen der Corona-Pandemie ist das natürlich verständlich.
Alternativen müssen vorhanden sein
Doch wenn der Dialog auf der Straße nicht stattfinden kann, dann müssen eben neue Wege beschritten werden. Das haben wir in nahezu allen Lebensbereichen innerhalb des letzten Jahres immer wieder probieren müssen – warum dann nicht auch im Wahlkampf? Denn alle im September anstehenden Entscheidungen sind zu wichtig, als dass die Bürger ihr Kreuz lediglich anhand der in Lingen hängenden Wahlplakate setzen können. Gerade die Corona-Krise hat nicht alleine die Wirtschaft stark beschädigt. Viele private Existenzen haben schwere Zeiten durchlitten – und in manchen Haushalten ist selbst heute noch nicht klar, wie es morgen weitergehen soll. Nicht nur der Landkreis, sondern auch das Land und sogar die Republik befinden sich in einer weiterhin schwierigen Lage. Da bedarf es kluger Antworten der Politiker. Normale Wahlplakate, so sympathisch diese auch wirken mögen, reichen da leider nicht mehr aus. Es müssen somit Alternativen gefunden werden, damit die Bürger und die zur Wahl stehenden Kandidaten wieder in den Dialog finden können.
Der Austausch über das Internet
In den letzten Monaten wurden diese Alternativen ja schon gefunden. Denn ausfallende Veranstaltungen gab es in unterschiedlichen Lebensbereichen. Zu denken wäre an das Meeting im Büro, das nun wegen der Kontaktbeschränkungen nicht mehr wie gewohnt stattfinden konnte. Oder an die Vorlesungen in der Universität, deren Hörsäle geschlossen waren. Verlagert wurde die Kommunikation dabei in das Internet. Hier konnten und können die Schüler ihren Lehren zuhören, dem Unterricht folgen, Fragen sowie Anregungen einfließen lassen und somit an der Gemeinschaft teilhaben. Ein Konzept, das sich nicht alleine in der Lehre und im Beruf durchgesetzt hat, sondern das auch in immer mehr Haushalten gerne verwendet wird. Etwa, wenn die Enkel mit der Oma über das Internet plaudern, da ein reales Treffen nicht möglich ist. Die Grundlagen für den Dialog von Angesicht zu Angesicht selbst über weite Entfernungen sind also längst geschaffen.
Die Kandidaten stellen sich vor
Da die Strukturen bereits bestehen, können sie auch für den Wahlkampf verwendet werden. Zu denken wäre da an ausgefeilte Präsentationen, die jede zur Wahl stehende Person halten darf. Immerhin wollen wir Bürger nicht alleine anhand des Parteiprogramms unser Kreuzchen setzen – im Rahmen einer Personenwahl sollen uns vielmehr auch die Damen und Herren überzeugen, die künftig einen Posten im Kreistag in Lingen besetzen möchten. Das gelingt am besten, indem sich die Kandidaten den Bürgern kurz vorstellen. Zu beantworten sind dabei etwa folgende Fragen: Für welche Politik steht diese Person, welche Missstände sollen behoben und welche Ziele künftig angestrebt werden, wie kann ein Ausweg aus der aktuellen Krise gelingen? Sinnvoll dürfte es zudem sein, wenn innerhalb der Präsentation auf Persönliches eingegangen wird. Denn letztlich wollen wir ja ebenso den Menschen hinter dem Politiker kennenlernen, seine Beweggründe verstehen, seinen Lebensweg nachvollziehen können. Das alles sagt mehr aus als es ein simples Wahlplakat kann.
Der Wahlkampf muss stattfinden
Übrigens ließe sich eine solche Präsentation sogar ergänzen. Etwa um ein Gespräch zwischen Bürgern und Politikern. Auch eine öffentliche Fragerunde dürfte dabei noch manche Themen erhellen, die zuvor vielleicht zu knapp abgehandelt wurden. Das alles ist sinnvoll, da es der Entscheidungsfindung der Wahlberechtigten dient. Solche Maßnahmen helfen dabei, das Urteilsvermögen der Menschen zu beeinflussen und ihnen eine Orientierung für die anstehenden Wahlen zu geben. Daher ist all das auch deutlich besser als der bisherige Wahlkampf – der aktuell nicht recht in Schwung kommt und der bislang zu viele Fragen unbeantwortet gelassen hat. Nutzen wir also die Möglichkeit, die Kommunikation in das Internet zu verlegen. Viele Schulen, Universitäten und Büros wenden dieses Konzept seit vielen Monaten sehr erfolgreich an. Damit wäre also eine gute Option gegeben, um dem noch immer sehr tristen Wahlkampf zu neuem Schwung zu verhelfen und damit eine Entscheidungsfindung für die anstehenden Wahlen zu erlauben.
Ergänzung:
1* Einen sehr guten Anfang in dieser Richtung hat der Lingener SPD Kandidat Georg Thole gefertigt!
https://www.georg-thole-lingen.de/
Es muss nicht immer eine eigene Homepage sein, dies kann auch auf einer Unterseite der Parteien + Wählergemeinschaften Page platziert werden.
2* Auch sollte sich die Seniorenvertretung der Stadt Lingen mit je eine Unterseite eines Bewerber*innen beschäftigen.
Diese Wahl findet am 8.11.2021 bis zum 12.11.2021 statt.
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Text „Kommunalwahlen & Wahlkampf“ kommt von Opa Lingen
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