Fruehling

Frühlingsgefühle

So richtig vom Frühling kann man eigentlich noch nicht sprechen, dennoch kann ein aufmerksamer Beobachter die ersten Zeichen des nahenden Frühlings nicht übersehen.

Die ersten Schneeglöckchen bieten dem Winter mutig die Stirn und auch die Krokusse trauen sich hier und da schon mal an die Oberfläche.

Und wenn man an einem sonnigen, windstillen Tag hinausgeht in die Natur, dann spürt man, dass die Sonnenstrahlen schon ordentlich an Kraft zugenommen haben und auf der Haut ein angenehmes zartes Prickeln hervorrufen. Das düstere Wintergesicht entspannt sich und weicht einem genießenden Lächeln. Man spürt förmlich, wie alle Poren die wärmende und lebensspendende Energie der lang vermissten Sonnenstrahlen, förmlich aufsaugen.

Und an einem dieser Tage passiert es dann, ganz unverhofft und ohne Vorwarnung: Die Frühlingsgefühle stellen sich ein! Und sie lösen in uns vermutlich Ähnliches aus, wie in der gesamten erwachenden Natur. Ich weiß nicht, ob Pflanzen auch soviel Spaß haben, an diesem Gefühl, das sich durch Geist und Körper ausbreitet und jede einzelne Zelle vibrieren lässt. Das dafür sorgt, dass wir morgens problemlos aus dem Bett hüpfen, dass viele Probleme nur noch halb so groß erscheinen, dass die Leistungsfähigkeit zunimmt, dass man wieder Spaß findet an Aktionen, die einen runter vom Sofa und raus in die frische Luft führen.

Frühling die Menschen zueinander führt
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Spätestens aber, wenn die ersten Singvögel ihr fröhliches Gezwitscher hören lassen, und vom Schnee nur noch einige wenige Flecken im Schatten zu sehen sind, wird auch der Letzte von den Frühlingsgefühlen überrollt. Fast fühlt man sich, wie frisch verliebt! Man möchte pfeifen und tanzen und so manch eingeschlafene Beziehung wird von den Sonnenstrahlen in ein neues Licht getaucht und es erwachen Gefühle von Zärtlichkeit und Begehren, so stark, wie sie einst damals in der ersten Verliebtheit waren! Da kann man nur raten: Leute, nehmt dieses Geschenk der Natur an und genießt es in vollen Zügen! Denn genau dafür ist es da. Nach einer Zeit der Ruhe und Entspannung folgt jetzt der Aufbruch zu neuen Taten! Neues Leben will wachsen.

Schon immer hat der Frühling die Menschen zueinander geführt, die Dichter zu reizvollen und schwärmerischen Zeilen inspiriert. Manchem den Kopf verdreht und zu übermütigen Kapriolen verleitet. Das alles sind Gefühle, die man sein ganzes Leben lang erfahren kann. Sie bleiben offensichtlich ewig jung und werden von Jahr zu Jahr intensiver wahrgenommen und erlebt. Denn kaum eine Jahreszeit wartet mit so vielen unterschiedlichen und intensiven Sinneseindrücken auf, wie der Frühling. Über die Augen werden wir mit zarten Grüntönen der überall sprießenden Pflanzen verwöhnt, der Himmel zeigt sich wieder in seiner hellen, blauen Farbe, die Ohren empfangen das Singen der Vögel, das Summen der ersten Insekten, die Luft ist gesättigt mit herrlichen Düften, die Haut wird gestreichelt von Sonne und sanfter, warmer Luft. Das alles tut nicht nur dem Körper gut, auch die Seele fühlt sich wie befreit. Die Menschen scheinen freundlicher denn je. Dies ist die Zeit der Sehnsüchte und Freude. Die kalte, graue Zeit bleibt zurück und mit dem Öffnen der Fenster, strömt mit dem Frühling auch die Lebenslust in die Häuser hinein.

Auch wer vielleicht gerade keinen Partner an seiner Seite hat, braucht nicht traurig sein, denn die Frühlingsgefühle hat jeder für sich und die kriechen überall hin, ob allein oder zu zweit. Und wer weiß, wen man alles trifft, wenn sich alle die, die noch alleine sind, im Frühling aufmachen, um die Natur zu genießen. Dann gilt es nur noch, die Gelegenheit beim Schopfe zu packen.

Der Frühling macht’s möglich – wenn man sie zulässt: die Frühlingsgefühle! Viel Spaß dabei!

Text „Frühlingsgefühle“ kommt von Opa Lingen

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