Upstalsboom

Die germanische Thingstätte: Upstalsboom

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An der ostfriesischen Nordseeküste und im ostfriesischen Binnenland gibt es diverse Ausflugsziele, die für Touristen interessant sein können.
Eines dieser Ausflugsziele ist mit Sicherheit der sogenannte „Upstalsboom“, eine germanische Thingstätte, die sich in Aurich-Rahe, also einem Ortsteil der ostfriesischen Kreisstadt Aurich, befindet.

Der kleine Ortsteil Rahe liegt südlich des Auricher Stadtkerns an der Landstraße L1 (Oldersumer Straße), die von der Auricher Innenstadt in Richtung der Ortschaft Oldersum verläuft.
Einen Teil der Landstraße und der Ortschaft Rahe zeigt Ihnen das folgende Bild.

Aurich-Rahe, ein idyllisches, kleines Dorf
Aurich-Rahe, ein idyllisches, kleines Dorf

Wer als Tourist über die L1 durch Aurich-Rahe fährt, sollte auf das Schild mit der Aufschrift: „Upstalsboom“ achten, welches Sie auf dem nächsten Bild sehen können und das den Weg zur germanischen Thingstätte zeigt.

Hier geht es zur Thingstätte: "Upstalsboom"
Hier geht es zur Thingstätte: „Upstalsboom“

Wer der Beschilderung folgt, braucht nur noch ein paar hundert Meter zurücklegen, um in ein kleines Waldstück zu gelangen.
Dort befindet sich auf einem kleinen Hügel eine Gedenkpyramide, die Ihnen das folgende Bild zeigt.

Gedenkpyramide am Ort, wo einst der "Upstalsboom" platziert wurde
Gedenkpyramide am Ort, wo einst der „Upstalsboom“ platziert wurde

Diese Pyramide wurde dort in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts aufgestellt, da an diesem Ort bereits im 12. Jahrhundert Geschichte geschrieben wurde.
So sollen sich an dieser Stelle bereits Mitte des 12. Jahrhunderts Abgesandte der „Freien Frieslande“, einem Gebiet zwischen der Unterweser und Teilen der heutigen Niederlande, regelmäßig getroffen haben, um über die Bewahrung der Freiheit und des Friedens für das friesischen Volk zu beratschlagen.
Der Treffpunkt selbst wurde seiner Zeit durch einen Holzpfahl gekennzeichnet, der zur Markierung auf dem Hügel in den Boden geschlagen wurde.
Daraus leitet sich auch die Bezeichnung: „Upstalsboom“ ab, die für Markierungen von eingefriedetem Land (friesisch: „Upstal“) durch einen Pfahl aus Holz (friesisch: „Boom“) steht.

Schon bei den Vorarbeiten zur Errichtung der Gedenkpyramide, sowie bei der Errichtung selbst und auch bei archäologischen Untersuchungen in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts wurden am „Upstalsboom“ noch weitere interessante Entdeckungen gemacht.
So wurden dort frühmittelalterliche Gräber entdeckt, die mit sehr kostbaren Grabbeigaben ausgestattet waren, so dass die Vermutung nahe liegt, dass dort einst sehr hochrangige Persönlichkeiten ihre letzte Ruhestätte fanden.

Diese geschichtlichen Begebenheiten am „Upstalsboom“ könnten interessierte Besucher übrigens auch auf einem Schild nachlesen, das sich ganz in der Nähe der Gedenkpyramide befindet.

Wer beispielsweise im Rahmen eines Ostfriesland-Urlaubes einmal einen Ausflug zur germanischen Thingstätte „Upstalsboom“ gemacht hat, der sollte in Aurich-Rahe ggf. aber noch ein Ziel aufsuchen, denn dort befindet sich auch die interessante kleine Schleuse im Ems-Jade.Kanal, die „Kukelorum“ genannt wird.
An der Landstraße L1 findet man auch ein Hinweisschild, das den Weg zur Schleuse „Kukelorum“ weist, so dass die Schleuse (siehe auch abschließendes Bild) leicht zu finden ist.
Da es direkt an der Schleuse ein nettes Ausflugslokal gibt, können Touristen dort ihren Ausflug nach Aurich-Rahe noch mit einer kleinen Stärkung oder einem erfrischendem Getränk beschließen!

Die Schleuse "Kukelorum" im Ems-Jade-Kanal in Rahe
Die Schleuse „Kukelorum“ im Ems-Jade-Kanal in Rahe

Text + Bild „Upstalsboom“ kommt von Opa Lingen

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