„Oh du Fröhliche“ – oder wie war das mit der besinnlichen Vorweihnachtszeit?
Weihnachtszeit, endlich ist es so weit! Heißt es nicht „besinnliche Feiertage“ oder „eine ruhige Zeit“? Leider passiert es uns in jedem Jahr, dass wir uns in dieser besonderen Zeit in den „Strudel“ der Hektik, zum Jahresende, hineinziehen lassen.
Dabei vergessen wir oft die wichtigen Dinge, auf die wir doch eigentlich besonders achten sollten. In der Vorweihnachtszeit ist es Zeit für uns, in uns zu gehen. Wir müssen versuchen, den Alltag zu entschleunigen und auch die kleinen Dinge aufzunehmen und uns darüber freuen.
Das beste Beispiel für die Umsetzung einer „ruhigen und besinnlichen“ Weihnachtszeit, geben uns meistens die Kinder. Wenn alles glitzert, leuchtet und herrlich nach Weihnachten duftet, kann man dieses Funkeln in ihren Augen beobachten. Die Zeit steht für sie still. Nichts ist in diesen Momenten wichtiger. Es gibt keine Eile, keinen Stress und keine Notwendigkeit, diese wertvollen Augenblicke zu verpassen.
Wir sollten uns Zeit nehmen, die Kleinigkeiten zu genießen, dankbar für alles zu sein, was wir haben und dem Wissen, dass es uns in den meisten Fällen an nichts fehlt. Zufriedenheit wird groß geschrieben. Das Wetteifern nach höheren Zielen hat in dieser Zeit keinen Platz mehr.
Warum also jeden Tag durch die Stunden, Minuten und Sekunden hetzen? Unsere Lebensenergie ist viel zu kostbar, als dass wir sie unachtsam verschwenden und uns in einen Kreislauf von Stress, Hektik und Hetzerei hineinziehen lassen müssen.
Gerade in dieser aktuell besonderen, außergewöhnlichen und für jeden herausfordernden Zeit, kann es vor allem für die ältere Generation schwierig sein, Besinnlichkeit und Zufriedenheit zu empfinden. Wohlmöglich sind manche Kontakte weit entfernt, ein Wiedersehen ist vielleicht erst im nächsten Jahr möglich?! Was kann man also tun, um trotzdem zur inneren Ruhe und dem eigenen inneren Frieden für die bevorstehende Weihnachtszeit zu finden? Oma und Opa haben mit Sicherheit einen guten Rat, mit dem sie auch anderen weiterhelfen können:
„Immer diese Hektik und der ganze Stress, der uns überhaupt nicht zur Ruhe kommen lässt! Einkaufen hier, Besorgungen dort, ständig muss man fort! Für die Liebsten alles gemütlich machen, damit wir uns treffen können und zusammen lachen.
Ich mach es gerne, keine Frage. Doch warum nennt man die Weihnachtszeit „besinnliche Tage“? Davon merke ich nicht viel, jedes Jahr ist es das gleiche Spiel.“, Oma ist am Rande des Wahnsinns und sieht Opa erschöpft mit ihren großen Augen an.
„Mach dich doch nicht so verrückt! Wir sind gesund, froh und munter, das ist unser größtes Glück! Schalte auch du mal deine Gedanken ab, du wirst sehen, dass es dann mit der Ruhe viel besser klappt. Wir alle wissen deine Mühe zu schätzen, doch du sollst auch nicht immer nur so umherhetzen! Nimm dir Zeit, nur für dich. Gönn dir Ruhe, das zaubert dir ein Lächeln ins Gesicht.
Wir haben uns, wir haben Zeit. Keiner verlangt, dass du nach irgendetwas eilst.“, Opa ist ihr Fels in der Brandung, er beruhigt sie auf seine liebevolle Art und nimmt ihr so die Sorgen weg.
„Ach, du lieber Mann. Was würde ich nur ohne dich anfangen? Nutzen wir diese Vorweihnachtszeit und machen uns für das kommende Jahr bereit. Bis dahin sollte Frieden weilen, ohne Hektik und Eilen. Unsere begrenzte Zeit auf Erden, sollte wirklich sinnvoller genutzt werden.“, Oma setzt sich neben Opa auf die Bank, und hält seine Hand ganz fest. Sie rücken zusammen, lauschen der Stille und nehmen sich Zeit, für ihre Zweisamkeit.

Was ist nun die Moral aus der Geschichte
Im Dezember ist es für uns wichtig, die Uhren langsamer ticken zu lassen. Die Dunkelheit hat ihren Sinn: sie bringt uns nach innen, soll uns wahrnehmen lassen, was uns bewegt, ganz tief in uns drin. Jeder geht in sich, jeder zieht sich zurück. Das bringt uns zur Ruhe, Stück für Stück.
Auch Oma und Opa machen sich klar, das Leben ist einfach wunderbar! Die Weihnachtszeit, sie bringt uns diesen besonderen Zauber. Er dient dazu, die Kleinigkeiten wertzuschätzen, denn wenn eines nervt, dann ist es Hetzen.
Wir müssen nichts, wir dürfen und können. Bei aller Liebe und Fürsorge für den anderen, dürfen wir den wichtigsten Menschen nicht vergessen, nämlich uns selbst. Nimm dir in dieser schönen Zeit, den Luxus und sei gut zu DIR! Bring dich in eine friedliche Stimmung und du wirst merken, wie schnell auch alle Menschen um dich herum glücklich werden.
Die Zeit bringt das, was sie soll. Alles was geschieht, hat einen Sinn. Seid offen für alles und nehmt es dankbar hin. Was wir aus unserem Leben machen, ist unser Werk, der innere Frieden ist das, was uns bestärkt.
In der Vorweihnachtszeit können wir die Gelegenheit sehen, auch mal langsamer durchs Leben zu gehen. Sind die Zeiten auch noch so verrückt, in jedem Moment liegt ein Funken Glück. Sei achtsam und pass gut auf, dann nimmt die besinnliche und ruhige Weihnachtszeit auch für dich ihren Lauf!
Vielleicht kann man sogar etwas Positives aus dem vergangenen Jahr und dieser außergewöhnlichen Zeit ziehen? Denn wenn wir eines gelernt haben, ist es die Tatsache, dass es auch funktioniert, selbst wenn alles stillsteht.
Endlich war / ist man nicht mehr angehalten, jeden zu besuchen. Oft versetzt uns das in Stress, denn jeder fühlt sich auch auf eine gewisse Art und Weise verpflichtet, Dingen nachzukommen, die uns evtl. mehr Aufwand kostet, als es uns lieb ist. So haben wir gelernt, dass es umso schöner sein kann, ohne Umherreisen und dem Beeilen, irgendwo rechtzeitig anzukommen.
Es hat uns auch gezeigt, wie kostbar es ist, wenn man dann doch mal seine Liebsten vermisst. Denn so sieht man endlich wieder, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, dass Gesundheit und Familie doch das Wichtigste ist. Leider vergisst man nämlich auch das schnell im Alltag, wenn wir uns durch den Rhythmus dazu verleiten lassen, die eigenen Bedürfnisse in den Hintergrund zu stellen und nur noch wie „ferngesteuert“ durch die Gegend rennen.
Das Wiedersehen macht dann große Freude. Wir spüren die Zusammengehörigkeit noch intensiver und sehen es nicht mehr als „Stress“ oder Verpflichtung an, sondern freuen uns auf das Beisammensein und genießen diese Augenblicke zusammen viel mehr, als wir es vielleicht in früheren Zeiten einmal gemacht haben.
Schätzen wir also auch die Weihnachtszeit, denn sie hält so einiges, Wunderbares für uns bereit!
Text + Bild „Vorweihnachtszeit“ kommt von Opa Lingen
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