Ostern

Osterzeit – es ist so weit

Unfassbar, aber wahr: Es ist wieder einmal Osterzeit, in diesem Jahr! Gerade erst das Weihnachtszeug verstaut, geht es wieder los mit der Frage: „Wer hat die Ostereier geklaut?“ Es scheint, als wäre es erst gestern gewesen, als Plätzchenduft und weihnachtliche Heimlichkeiten uns durch den Alltag begleiten. Aber nein, falsch geraten, es wird endlich Frühling und jeder sehnt sich nach diesen wunderbaren Tagen.

Das graue Wetter und die ungemütlichen Tage sind nun hoffentlich endlich vorbei, es reicht jetzt wirklich mit dem Winter und der Schneegestöberei.

Kaum ist das erste Viertel des Jahres geschafft, da kommt Osterhase und hält seine Überraschungen bereit, flink ging das wieder, wer hätte das gedacht?!

Nicht nur das schöne Wetter will uns locken, auch die Lebenslust, der Energieschub und der Tatendrang wollen den Frühling und die Osterzeit so richtig rocken! Da wird durchs Haus gewirbelt, aufgeräumt und alles strahlend blank geputzt, der Winter war lang genug, man sieht es am herumliegenden Schmutz.

Eine Menge Arbeit, die dahintersteht, doch wenn man erstmal in der aufgeräumten und blitzeblanken Bude steht, war es diesen Aufwand allemal wert, denn damit ist klar, dass man der trüben Jahreszeit endgültig den Rücken kehrt.

Mich selbst haben meine Fenster erschrocken, da ging kein Blick mehr durch, mich überkam regelrechte Furcht. So lange es nass und unbeständig war, habe ich dieses Elend gar nicht genommen für wahr. Doch dann, der erste Sonnenstrahl und ich sah mit Schrecken, was auf mich zukommt – welche Qual! Denn wenn es etwas gibt, was ich überhaupt nicht habe lieb, dann ist es die Aufgabe des Fensterputzens, lange hatten sie Zeit, um richtig zu verschmutzen.

„MAMA MIA, was ist denn da passiert?“, ruft selbst die Oma, wenn sie bei einem Blick aus dem Fenster beinahe die Fassung verliert. „Was ist denn los, ist etwas passiert?“, kommt der Opa hektisch angelaufen, während er sich gerade den Winterbart abrasiert.

„Schau dir diese Sauerei doch einmal an! Hier kommt nicht mal mehr die Katze zum Hereinschauen ran! Es ist so viel Dreck und Schmutz an dieser Fensterscheibe, das ich denke, dass ich beim Saubermachen tatsächlich leide. Nichts mit schnell mal drüber gewischt, hier muss viel

Wasser und Putzmittel her, sodass es richtig zischt! Schrubben und Polieren ist angesagt, oh wie ich das doch überhaupt nicht mag!“, Oma schimpft und lässt sich kraftlos in den Sessel fallen, doch der Opa weiß, wie er diese miese Laune lässt schnell abprallen:

„Nun sei mal nicht so abgrundtief bedrückt, ich kann mir vorstellen, dass dich ein sauberes Fenster ganz schnell entzückt“, er eilt ins Bad und wischt sich den Rasierschaum aus dem Gesicht, bevor er wieder vor der Oma steht und zwei Putzeimer stellt, auf den Tisch. „Schwing dich hoch und angepackt, wir beide hübschen die Fenster auf und verschließen dieses dreckige Grauen in einem großen Sack!“

Die Oma ist beeindruckt von ihrem Ehemann. Seit wann steckt der so vor voller
Tatendrang? Sonst muss sie ihn immer gängeln und zu jeder Arbeit förmlich drängeln.

„Was hat dich denn heut gestochen? Hast du zu tief an deinem Rasierschaum gerochen? Du bist doch eigentlich derjenige, der nie zum Putzen ist bereit, doch diesmal scheint es anderes, zur diesjährigen Frühlingszeit!?“, mit großen Augen schaut sie den Opa neugierig an, der ihr nur verlegen zuzwinkern kann:

„Naja, es ist doch wirklich schade, wenn wir beiden herumsitzen und sich keiner zu helfen weiß, in dieser misslichen Lage. Ich will dir auch mal ein Antrieb sein, das kannst nicht nur du allein. Auch ich habe meine Talente, also steh jetzt auf und nimm den Putzlappen in die Hände! Mit vereinten Kräften wird es hier im Handumdrehen wieder wie geleckt aussehen!“, Oma lacht und springt aus ihrem Sessel auf, dann nimmt sie den Eimer und flitzt damit zum ersten Fenster, fast wie bei einem Marathonlauf.

„Du bist immer wieder für eine Überraschung gut, wie sehr ich es liebe und wie gut du mir tust. Ein unschlagbares Team, das sind wir beide, ich kann mir nichts anderes vorstellen, als dass ich bis zum letzten Tag bei dir bleibe!“, nun überkommen auch die Oma echte Frühlingsgefühle und das süße Paar putzt gemeinsam alle Fenster, in diesem Jahr.

„Siehst du, es ging wirklich schnell und die Sonne strahlt durch diese frisch polierten Scheiben so schön hell!“, stolz bewundern sie ihr Meisterwerk, bis Oma etwas hält in ihren Händen – einen Osterhasenzwerg.

Ostern

„Schau mal hier, den gebe ich dir. Du darfst ihn hinstellen, wo du nur magst, dann hole ich den Rest der Osterdeko und wir schmücken alles für das Fest, am heutigen Tag!“, verliebt und glücklich schauen Oma und Opa sich gegenseitig an, bis sie all ihr Osterzeug verteilt haben dann.

Zu guter Letzt holt Oma die bemalten Eier aus dem Schrank, die sie im vorigen Jahr zusammen bunt bemalt haben und hängt diese an den Osterstrauch, nach guten, altem Brauch.

„Sieht das nicht fantastisch aus, unsere farbenfrohen Ostereier an diesem wunderschönen Strauch? Mit so viel Freude haben wir sie im letzten Jahr verziert, ich bin noch immer von diesem Anblick ganz fasziniert“, die Oma hat kleine Herzchen in den Augen und kann das Frühlingserwachen kaum glauben.

„Das war wirklich eine tolle Aktion im letzten Jahr, dieses Ostereierbemalen fande auch ich wunderbar! Man fühlte sich wieder wie ein Kind und war fast um 50 Jahre jünger, ganz geschwind!“, auch Opa denkt mit verträumten Blick, an diese wunderschöne Zeit zurück.

Ostern, dieses ist ein schönes Fest, was uns alle Kraft, Zuversicht und Hoffnung schöpfen lässt. Ein Neuanfang, für Jedermann, mit Sonnenschein, Blumenduft und einer riesen Portion Liebe in der Luft. So wollen wir diese Tage genießen und die trostlose Kälte des Winters in den Weltraum schießen.

Mit guter Laune und offenen Herzen, wird diese herzerwärmende Zeit uns wieder dazu bringen, mehr zu scherzen. Viel mehr Lachen, viel mehr Glück, das alles kommt mit dem Frühling und der Osterzeit zurück.

„Im April und dank des Osterhasen vergehen endlich alle Miesepeter-Phasen. Ich selbst habe heute Morgen gleich gespürt, das meine Lustlosigkeit, mein Unmut und die schlechte Laune schnell verflogen sind und wir uns einfach freuen sollten, wie ein Kind!

Malen mit Farben und das Aufblühen unserer Fantasie, macht uns so jung wie noch nie! Wir vergessen dabei alle Sorgen, und wollen auch nicht nachdenken, über gestern, heute oder morgen.
Der Augenblick, der jetzt besteht, genau das ist das, was zählt. Viel zu oft plagen uns Ängste und finstere Gedanken, die ständig in den Köpfen wanken. Doch die Zeit steht deshalb nicht still, weshalb ich diese Gedanken beiseite schieben will. Wir haben uns und sind zufrieden, wir sollten unser Leben genießen und lieben“.

Mit diesen weisen Worten nimmt der Opa die Oma in den Arm und sie schauen gemeinsam ihre strahlenden Fenster und den bunten Osterstrauß an. Nun zählt einzig dieser Moment und nicht das Irgendwann.

April, April, nicht immer macht er, was er will.

Ein zauberhaftes, frohes und unbeschwertes Osterfest, mit vielen bunten Eiern, in jedem Osternest. Zuversicht, Hoffnung, Zufriedenheit, Liebe und ein großer Löffel Humor im Leben – mehr brauchen wir nicht um Glück uns selbst und auch anderen zu geben.

Text „Osterzeit – es ist so weit“ kommt von Opa Lingen

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