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Wer abnehmen will, muss es nur wirklich wollen
Dieser Satz hat schon manchen in Rage gebracht, der verzweifelt gegen seine überflüssigen Pfunde kämpft und immer wieder scheitert. Dass man jemandem den Willen abnehmen zu wollen abspricht, das schmerzt dann besonders. Menschen die zu dick sind wollen auf jeden Fall abnehmen und versuchen alles, um ihr Ziel zu erreichen. Doch oft kippt die Motivation nach kurzer Zeit und die Anfangserfolge sind dahin. Das zermürbt und demotiviert.
Zum Abnehmen gehört nicht nur der feste Wille, sondern auch das Wissen um die eigene psychische Tagesform.
Wussten Sie eigentlich, dass fast alles, was sie tun oder lassen, keine reine Entscheidung Ihres freien Willens ist, sondern das Ergebnis von Hormonausschüttungen, biochemischen Reaktionen und erlerntem Verhalten? Das Märchen des freien Willens bröckelt schnell, wenn man sich nur einmal fragt: „Weshalb bin ich heute gut drauf und gestern schien mir alles über den Kopf zu wachsen?“ Zumal, wenn keine ungewöhnlichen äußerlichen Ereignisse stattgefunden haben, die diese Veränderung erklären würde.
Frauen sind von diesen Wechselstimmungen stärker betroffen als Männer. Schon allein durch die starken monatlichen Hormonschwankungen, die Eisprung und Menstruation regeln. Hormone bestimmen zu einem großen Teil, wie wir uns fühlen, wie wir denken und damit auch, welche Entscheidungen wir treffen und wie wir handeln.
Menschen die bei Frust dazu neigen ihren Kummer „herunterzuschlucken“ und sich mit Nahrungsaufnahme zu trösten, laufen Gefahr immer zu viele Kilos auf Bauch und Hüften zu tragen. Dass das Abnehmen im Kopf anfängt, ist mittlerweile eine Binsenweisheit. Und doch vergessen viele sie, sobald sie beginnen, ihr Gewicht zu reduzieren. Plötzlich rutscht die ganze Aufmerksamkeit auf den Magen und die ständigen Blicke auf die Waage und in den Spiegel, bauen eine Erwartungshaltung auf, dessen Druck niemand auf Dauer aushält. Wer das ändern will, muss seine Aufmerksamkeit auf andere Punkte lenken. Am besten dorthin, wo die Entscheidung zu handeln fällt: Auf das Denken.
Denken Sie sich schlank, ist kein Märchen, sondern genau der richtige Ansatz.
Wer sich klar macht, dass seine Tagesform abhängig ist von komplizierten hormonellen Prozessen in seinem Körper, der kann sie auch überlisten. Vor oder während der Menstruation kennen viele Frauen depressive Phasen, die sie antriebslos und mutlos machen. Es ist übrigens ganz normal, dass die Waage in dieser Zeit bis zu drei Kilo mehr Gewicht anzeigt, da der Körper vermehr Wasser bindet. Dieses Wasser verschwindet jedoch nach einigen Tagen und mit ihm die drei Kilos.
An diesem Punkt kann der freie Wille jetzt eingesetzt werden. Machen Sie sich klar, dass Ihre negative Stimmung ein vorübergehender Zustand ist, und nicht die Rechtfertigung dafür, dass Sie sich mit Schokolade oder fetten Pommes trösten. Nur Ihr bewusster, freier Wille kann diese Missstimmung überwinden. Eine bewusste Entscheidung, sich nicht in ein Tief fallen zu lassen, seinen Schweinehund zu überwinden und sich nicht gehen zu lassen, das erst ist Ihr freie Wille! Zugegeben, der Rat klingt leichter als er umgesetzt ist. Genau hier scheitern viele, die abnehmen wollen, denn es kostet Kraft und Disziplin, sich selbst an den Haaren aus der Mitleidsfalle zu ziehen und zu sagen: „Ich will nicht Sklave meiner Hormone sein! Ich will unabhängig entscheiden, was ich tue und was nicht!“
Kleine Zeitziele setzen – und nicht an das entfernt liegende Ziel der Gewichtsabnahme denken.
Die Tage, an denen das Traumgewicht endlos weit entfernt scheint, dauern jeweils auch nur 24 Stunden, von denen Sie noch 7 Stunden verschlafen. Halten Sie diese Tage aus, denn schon morgen lachen Sie über die Schwäche von gestern. Machen Sie sich das klar. Lernen Sie, ihre Stimmungen einzuschätzen und sagen Sie sich: „Morgen wird mir wieder leicht fallen, was mir heute schwerfällt.“ Das ist einfach so und kein Grund alles hinzuwerfen. Geben Sie nicht einem Essbedürfnis nach, das ohne Hunger entsteht. Denn das hat mit körperlichem Hunger nichts zu tun, sondern mit einem seelischen Bedürfnis, das erfüllt werden möchte. Machen Sie sich in guten Tagen eine Liste von Ausweichmöglichkeiten und Alternativen zum unkontrollierten Essen. Beschäftigen Sie sich mit schönen Dingen, gehen Sie schwimmen oder spazieren, laden Sie eine Freundin zum Kaffee ein und schütten sie Ihr Herz aus. Füllen Sie die kraftlosen Tage mit irgendetwas, das sie vom Essen ablenkt. Im Zweifelsfall kann das auch ein Ruhetag sein, den Sie mit einem guten Buch auf der Couch verbringen. Eingekuschelt in Decken und Kissen und mit dem Genuss von viel heißem Tee. Denn Sie wissen genau:
„Mein freier Wille ist es, abzunehmen und nichts wird mir diesen freien Willen nehmen.“
Text „Freier Wille um abzunehmen“ kommt von Opa Lingen
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