Tipps zur Pflege eines Hundes im Seniorenalter. Erfahren Sie, wie Sie Ihrem alten Hund ein komfortables und glückliches Leben ermöglichen.
Inhaltsverzeichnis
- Vom Leben mit Hund im Seniorenalter – von der richtigen Ernährung bis zur Vorsorge für den Krankheits- und Todesfall
- Die richtige Ernährung für Hunde im Seniorenalter
- Wohin mit dem Hund, wenn ich ins Krankenhaus muss und ihn nicht mehr versorgen kann?
- Den Hund bei Krankheit des Besitzers durch Verwandte, Freund oder Nachbarn versorgen lassen
- Dem eigenen Hund durch Übernahme einer Patenschaft einen Platz auf einem Lebenshof sichern
Vom Leben mit Hund im Seniorenalter – von der richtigen Ernährung bis zur Vorsorge für den Krankheits- und Todesfall
Eines ist nicht immer ganz einfach zu akzeptieren, aber wahr: Nicht nur Opa Lingen, auch sein Hund Arno wird nicht jünger und ist schon fast ein Senioren-Hund. Dabei ist er doch erst knackige acht Jahre alt, in dem Alter war Opa Lingen noch auf der Volksschule, wie es damals noch hieß, und ein pfiffiges Kerlchen. Arno bekommt allmählich Probleme beim Laufen, auch wenn er ganz brav an der Leine durch den schönen Kiesbergwald (Märchenwald) in Lingen stromert. Dabei macht es doch gerade jetzt im Frühsommer großen Spaß, mit Hund durch die grüne Natur zu ziehen. Die Zähne machen auch immer mehr Probleme und das Kauen fällt dem älter werdenden Senior-Hund zunehmend schwer. Ja, da haben Senior-Hund und Senior-Mensch leider etwas gemeinsam, seufzt es leise in Opa Lingen. Wir gehören noch nicht ganz zum alten Eisen, sind aber deutlich in diese Richtung unterwegs. Aber Opa Lingen hat vorgesorgt und sich beizeiten gute Tipps geholt, wie es auch im Alter mit Hund gut laufen kann.
Die richtige Ernährung für Hunde im Seniorenalter
Ähnlich wie bei menschlichen Senioren sollte auch bei Hunden in fortgeschrittenem Alter so ab 7, 8 Jahren auf eine altersgerechte Ernährung geachtet werden. Dafür gibt es im Handel spezielles Seniorenfutter, das besonders reich an Zink und Vitamin B ist. Da der Darm bei älteren Hunden zur Trägheit neigt, ist spezielles Seniorenhundefutter zudem reich an Ballaststoffen, um die Verdauung anzuregen. Ganz wichtig: Durch die spezielle Zusammensetzung dieses Spezialfutters bleiben Gelenke und Muskeln des Hundes auch im Alter geschmeidig – denn wie beim Menschen auch, sind bei vielen Hunden Probleme mit den Gelenken bzw. Gelenkverschleiß leider Tatsache. Wichtig ist auch eine leicht erhöhte Gabe an tierischen Proteinen im Futter, um die Muskeln zu stärken und die Beweglichkeit des Hundes zu erhalten. Zudem gibt es im Fachhandel hochdosierte Nahrungsergänzungsmittel in Pulverform für Seniorenhunde zur Stärkung von Verdauung und Immunsystem sowie Fell und Gelenken.
Wohin mit dem Hund, wenn ich ins Krankenhaus muss und ihn nicht mehr versorgen kann?
Landläufig sagt man ja, ein Hund beginnt so mit etwa 7 oder 8 Jahren zu altern. Pauschal lässt sich das allerdings nicht für alle Hunde auf einen Nenner bringen. Letztendlich kommt es immer auf Rasse, Größe und Gewicht des Hundes an, welche Lebenserwartung er hat. Da Arno als Schäferhund jetzt etwas über 40 Kilo wiegt und 8 Jahre alt ist, ist er für einen Hund seiner Rasse in etwa im Menschenalter von Mitte 60. Damit ist er ein „junger Senior“ und immer noch jünger als Opa Lingen. Wir passen daher sehr gut zusammen und da Arno viel Auslauf braucht und auch mit seinen 8 Jahren sehr gerne stundenlang mit mir draußen unterwegs ist, hält er mich ordentlich auf Trab. Da er zudem ein sehr freundlicher und angenehmer Geselle ist, ist Arno der ideale Hund für fitte, agile Senioren mit Bewegungsdrang wie Opa Lingen. Zudem lässt sich Arno sehr gut erziehen und hört auf Herrchen, was das Zusammenleben von uns beiden ungemein erleichtert. Mein Rat an alle älteren Hundebesitzer: Überlegen Sie es sich gut, was für einen Hund Sie sich im Alter anschaffen und wägen Sie ab, ob Sie den Hund ausreichend versorgen können, wenn Sie oder der vierbeinige Begleiter immer älter werden. Gerade wer im Seniorenalter alleine lebt oder keine Familie in der Nähe hat, die sich im Notfall um das Tier kümmern kann, sollte sich beizeiten Gedanken über die Unterbringung des Tieres während dieser Zeit machen. Das Tierheim ist dabei nur die allerletzte Lösung, wenn alle anderen Möglichkeiten einer Fremdbetreuung für den Hund ausgeschöpft sind.
Den Hund bei Krankheit des Besitzers durch Verwandte, Freund oder Nachbarn versorgen lassen
Die optimale Lösung für den Hund, wenn Herrchen oder Frauchen ins Krankenhaus müssen und kein weiteres Mitglied im Haushalt lebt, ist in jedem Fall ein guter Freund, Bekannter oder Verwandter. Das kann ein lieber tierfreundlicher Nachbar, den der Hund schon kennt und zu dem er Vertrauen hat, ebenso sein wie Kinder und Enkel oder ein guter Kumpel. Wichtig ist, dass sich der Hund problemlos in dem Zuhause auf Zeit einfügt und weder aggressiv wird noch durch ständiges lautes Bellen den Unmut der Nachbarn hervorruft. Daher ist es empfehlenswert, schon in gesunden Tagen eine entsprechende Vereinbarung mit einer für die Hundebetreuung in Frage kommenden Person aus dem Familien- oder Freundeskreis zu treffen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, das Tier während des Krankenhausaufenthalt einem externen Hundebetreuer anzuvertrauen. Die findet man unter anderem im Internet als offizielle Hundesitter gegen Bezahlung oder auch im Austausch mit anderen Hundebesitzern aus Lingen und Umgebung. Gerade Seniorinnen und Senioren haben ja beim Gassi gehen viel Zeit, kommen miteinander ins Gespräch und es entstehen dabei sogar Freundschaften. Wenn Hunde und Hundehalter schon vorher einen guten Draht zueinander hatten und man auch im Krankheitsfall Vertrauen haben kann, empfiehlt sich diese Lösung als besonders praktisch, unkompliziert durchzuführen und verlässlich. Wie Hundebesitzer und Hundebetreuer eine Honorierung, abgesehen von den Kosten für das Hundefutter, regeln, bleibt im Einzelfall beiden Parteien überlassen.
Dem eigenen Hund durch Übernahme einer Patenschaft einen Platz auf einem Lebenshof sichern
Gibt es keine Angehörigen, Freunde oder Nachbarn, die sich im Krankheitsfall um den liebgewordenen Hausgenossen kümmern können, ist das Vertrauen in einen professionellen Hundesitter zu unsicher und eine Hundepension zu teuer, dann gibt es für Hundefreunde eine weitere Möglichkeit: Eine Art Vorsorgevertrag für die Unterbringung auf einem Lebenshof. Dort werden normalerweise ausgesetzte und ungewollte Hunde aufgenommen, man kann sich aber dort auch einem Platz für den eigenen Hund im Krankheitsfall sichern. Dazu muss der Hundesitzer allerdings Mitglied in dem Trägerverein werden, eine Patenschaft für ein dort lebendes Tier übernehmen und eine geringe monatliche Gebühr entrichten. Damit erwirbt der eigene Hund automatisch einen Anspruch auf Unterbringung auf dem Lebenshof, auch wenn Herrchen oder Frauchen ganz plötzlich ins Krankenhaus muss. Die Unterbringung für Tage oder Wochen oder bei schwerer Krankheit auf unbestimmte Zeit lässt sich in der Regel auch zeitnah unkompliziert abwickeln. Daher macht es Sinn, sich bei Interesse an einem solchen Betreuungsmodell rechtzeitig zu erkundigen, ob und wo es in der Nähe von Lingen solche Lebenshöfe für Tiere gibt, die den Hund im Krankheitsfall aufnehmen und betreuen. Denn kein Hundefreund sollte sich hinterher Vorwürfe machen müssen, dass sein vierbeiniger Liebling ins Tierheim muss, nur weil er nicht rechtzeitig vorgesorgt hat.
Wie sorge ich für meinen Hund vor, wenn ich ins Pflegeheim muss oder sterbe?
Ein ernstes Thema für Hundebesitzer im Seniorenalter sollte hier nicht ausgespart werden: Was passiert mit dem Tier, wenn ich todkrank werde und sterbe oder ins Pflegeheim muss? Mit diesem Problem sollte sich jeder frühzeitig befassen, der einen Hund oder ein anderes Haustier in seinen Haushalt aufnimmt. Damit bleibt auch dem hinterbliebenen Hund, der sowieso schon auf seine Art um Herrchen oder Frauchen trauert, zusätzlicher Kummer erspart. Gelegentlich kommt es auch zu Streit unter den Erben und der hinterlassene Hund kommt dann nicht unbedingt zu demjenigen, der ihn am besten versorgt; er wird verkauft, verschenkt, ins Tierheim gegeben oder schlimmstenfalls ausgesetzt. Um diese schlechteste aller Lösungen beizeiten zu vermeiden, empfiehlt es sich, die Unterbringung und Versorgung im Testament zu regeln. So kann der Besitzer des Hundes (selbstverständlich auch eines anderen Haustieres) einen Erben in seinem Testament verpflichten, das Tier gegen einen dem Nachlass zu entnehmenden Geldbetrag bis zu dessen Ableben zu pflegen. Es ist auch möglich, zum Beispiel eine Nachbarin im Rahmen eines Vermächtnisses gegen eine Geldleistung damit zu betrauen. Übrigens: Ein Tier als Erben einzusetzen, ist nach deutschem Erbrecht nicht möglich und macht im schlimmsten Fall das ganze Testament ungültig. Daher weiß auch Opa Lingen: den lachenden Erben eins auszuwischen und stattdessen die Millionen dem braven Schäferhund Arno zu vermachen, das geht leider nicht.
Bild & Text „Senioren mit Hund“ kommt von Opa Lingen
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